Pssst. Oder „Halt einfach mal die Klappe“
… oder anders: „Klappe halten“
Auch in der Beratung gibt es immer diesen Moment. Der Kunde hat erklärt, wo seine Probleme liegen und schaut erwartungsvoll auf. Manchmal sage ich dann nichts. Das ist sicher ungewöhnlich, aber sehr wirkungsvoll. Weil der Kunde sehr oft dann schon eine Idee zur Lösung hat und diese dann auch mal ausspricht.
Warum mache ich das? Erwartet man denn von Beratung nicht Lösungen und schnelle Antworten? Klar, aber schnelle und einfache Lösungen sind meist nicht die Guten. Weder Schnell noch Einfach führen bei komplexen Herausforderungen zur guten Lösung. Und wir stellen fest, ob der Kunde auf dem richtigen oder dem Holzweg ist. Natürlich ist es ein weiterer Weg bis zur Umsetzung, aber viele Ideen schlummern in den Köpfen und wir holen Sie sehr gerne zum Vorschein.
Was passiert, wenn man sich als Berater, aber auch und vor allem als Chef (Chefin) mal zurück hält?
Das Team beginnt zu denken. Findet andere, alternative Ansätze, formuliert mal einen anderen Weg. Vor allem besteht nicht die Gefahr, dass nach dem Ziel auch gleich der Weg noch beschrieben wird. Für gute Fachkräfte ist das extrem demotivierend, wenn der Chef ihnen neben dem Ziel auch noch den Weg vorschreibt.
Es hilft immer, mal in die Rolle des anderen zu schlüpfen. Wie gefällt es einem selber, wenn jedes Detail vorgebetet wird? Wenn man eigenes Know-how hat, gefällt es den allermeisten nicht. Und wenn es dann nicht klappt, ist übrigens immer der schuld, der den Weg vorgegeben hat. Der Satz heisst dann „Ich habe es genau so gemacht, wie gesagt!“…
Wer diesen Satz häufiger hört, sollte ihn eher als Alarmsignal verstehen und umdenken.
Es gibt eine wichtige Ausnahme: Notsituationen! Wenn das Haus brennt, ist eine Diskussion über mögliche Löschideen wenig hilfreich. Dann gilt es, dass einer mit klarer Stimme und Erfahrung Anweisungen gibt. Es macht allerdings allemal Sinn, im Nachgang eine Manöverkritik zu machen, was gut war und was besser gemacht werden kann.
Die Corona-Zeit ist sicher eine Ausnahmesituation. Trotzdem empfehle ich dringend, nicht dauerhaft in dem Alarmzustand zu „regieren“.
Es geht nur eine gewisse Zeit, dann ist wieder Teamwork und Anteilnahme gefragt.
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